
Wie läuft die Ausbildung ab?
Ich gestalte mein Training individuell. Jedes Pferd ist anders und jedes Pferd hat andere Ausbildungsziele sowie Problemzonen.
Zudem finde ich, egal wie alt oder jung, die Pferde sollten täglich Koppelgang haben und dies auch mehrere Stunden. Mir ist auch wichtig, dass die Pferde mal ins Gelände gehen und nicht nur jeden Tag in der Halle oder auf dem Platz geritten werden. Somit lernen sie auch ihre Umwelt kennen und mit verschiedenen Situationen umzugehen. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Bisher habe ich immer positives Feedback erhalten, wenn die Pferde nach Trainingsende, den Hof verlassen und wieder zurück bei den Besitzern sind. Die Pferde wären alle gelassen und zufrieden.
Bei der Jungpferdeausbildung beginne ich mit der Bodenarbeit. Dazu gehört zum Beispiel vom Führtraining, über das Longieren, auch mit der Doppellonge, bis zum Schrecktraining und erste Spaziergänge im Wald dazu.
Wichtig zu wissen ich reite keine 2 jährigen ein. Ich fange erst 3 jährig schonend mit dem einreiten an.
Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, vorher schon mit Bodenarbeit, Führtraining, Longieren, Spaziergängen, mit Satteln und longieren anzufangen.

Wie lange dauert die Grundausbildung?
Das entscheidet letzten Endes euer Pferd selbst. Ich sage immer, man sollte mit circa 3 Monaten rechnen. Nicht jedes Pferd ist gleich.
Bei dem einem sitzt man schnell drauf, weil es ein ruhiges Gemüt und auch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, dafür hat es vielleicht Schwierigkeiten beim Galoppieren. Beim anderen dauert das Einreiten länger, weil es etwas sensibler ist. Dafür klappen die Grundgangarten schneller.
Daher immer wieder mein Spruch: ,,Es kommt aufs Pferd an``. Im Normalfall genügen 3 Monate um ihnen die 3 GGA, das Anhalten und das Rückwärtsrichten beizubringen.

Wie werden die Pferde eingeritten?
Sobald die Basis erarbeitet wurde, die Pferde entspannt und gelassen mit Sattel und Trense laufen, beginne ich mit dem Reitergewicht. Die Pferde lernen bei mir zum Beispiel auch vom Boden, wenn ich auf einem Hocker stehe und mich drüber lehne, den Kopf auf die andere Seite zu machen, damit sie sehen, es passiert nichts, wenn etwas über sie, auf die andere Seite kommt. Zum Teil übe ich das auch mit einem Leckerli am Anfang. So haben sie meistens keine Angst mehr bzw. finden es nicht mehr so komisch, wenn ein Bein auf die andere Seite kommt.
Die Lenkung sollte dann auch schon funktionieren. Mit Gebiss übe ich vorher an der Doppellonge auch mit Sattel. Manche reite ich auch gebisslos ein. Es gibt einige Pferde, bei denen man während des Trainings merkt, dass sie sehr fein auf kleinste Hilfen reagieren. Beim gebisslosen einreiten, ist mir wichtig, dass die Pferden auf die Schenkelhilfe reagieren. Dies übe ich indem ich an den jeweiligen Stellen mit der Hand druck ausübe und sie dem Druck weichen sollen. Das erleichtert vieles beim Einreiten.

Wie oft werden die Pferde gearbeitet?
Es geht nicht nur darum, wie oft sondern auch wie lange. Gerade am Anfang der Jungpferdeausbildung arbeite ich gerne öfter mit den Pferden, allerdings sind die Einheiten nicht so lange.
Soll heißen, man kann das Training zum Beispiel so aufbauen, dass man sie 5x pro Woche arbeitet, dafür aber nur 20 min. Das entscheide ich aber auch Situationsbedingt.
Bei Übungen für Ausdauer, Kraft und Kondition sind die Einheiten auch mal länger. Es kommt eben auf ein individuelles Training an.